Sie sind hier: Verschiedenes Tests Test: Olympus M.ZUIKO DIGITAL 17 mm 1:2,8

Tests

Test: Olympus M.ZUIKO DIGITAL 17 mm 1:2,8

Vor kurzem kaufte ich das Objektiv Olympus M.ZUIKO DIGITAL 17 mm 1:2,8. Es sollte meine Micro Four Thirds-Ausrüstung ergänzen und die Aufgabe übernehmen, die ein 35 mm-Objektiv bei der Kleinbildkamera hat. Nachdem ich die ersten Bilder damit fotografierte, hatte ich beim Bearbeiten am Computer den Eindruck, dass es nicht besonders scharf abbildete, was ich eigentlich erwarte von einer Festbrennweite, die kein Billigobjektiv ist.

Ich wollte mir Gewissheit verschaffen anhand eines Tests, der meine Vermutung bestätigt oder widerlegt. Für absolute Aussagen über Eigenschaften wie Auflösungsvermögen, Kontrastwiedergabe, Verzeichnung und Streulichtempfindlichkeit fehlt mir die Testausrüstung, aber ich kann Objektive vergleichen und bestimmen, ob beide gleich gut sind oder welches in welchem subjektiven Grad besser ist oder schlechter.

Zum Vergleich nahm ich das lichtschwächere Zoomobjektiv Olympus M.ZUIKO DIGITAL 12-50 mm 1:3,5-6,3, das insbesondere bei Offenblende – 4,1 bei gleicher Brennweite – schlechter sein sollte als die Festbrennweite um 1 Blende abgeblendet.

Der Testaufbau ist beschrieben unter Vorgehen bei Objektivtests.

Testfoto. Die roten Rahmen zeigen die Ausschnitte, die weiter unten zu 100 % abgebildet sind: 1 Bildschirmpixel ist 1 Bildpixel.

Auswertung

Auch ohne Testcharts ist zu erkennen, dass das Zoomobjektiv schärfer abbildet. Unten sind Torgriff und -schloss bei 100 % Vergrößerung zu sehen.

Vergleich von Torgriff und -schloss.
17 mm @ f 4 Zoom @ f 4,1 17 mm @ f 8 Zoom @ f 8

Ausschnitte aus den Testcharts

Vergleich der Bildmitte.
17 mm @ f 4 Zoom @ f 4,1 17 mm @ f 8 Zoom @ f 8
Vergleich der linken oberen Ecke.
17 mm @ f 4 Zoom @ f 4,1 17 mm @ f 8 Zoom @ f 8

Verzeichnung

Die Olympus OM-D E-M5 schreibt in die RAW-Dateien Daten über die Verzeichnung der Objektive. Lightroom benutzt diese beim Konvertieren und korrigiert die Verzeichnung automatisch. Eine Option, dies zu unterbinden fand ich nicht. Deshalb konvertierte ich pro Objektiv je ein Bild mit UFRaw.

Dabei zeigt sich, dass das 17 mm stark tonnenförmig verzeichnet. Das ist kein großes Problem, sofern der RAW-Konverter dies korrigiert, für ein Objektiv mit moderater Festbrennweite ist das weniger schön. Dass es deutlich besser geht, zeigt das Zoom-Objektiv bei gleicher Brennweite, von dem Verzeichnung eher zu erwarten wäre.

Abbildung: Verzeichnung. Das erste Bild entstand mit dem 17 mm-Objektiv, das zweite mit dem Zoomobjektiv.

Fazit

Das Olympus M.ZUIKO DIGITAL 17 mm 1:2,8 ist für mich inakzeptabel schlecht. Es wird vom Kit-Zoomobjektiv deutlich übertroffen. Wäre mein subjektiver Eindruck der ersten Bilder, die ich damit fotografierte, nicht so schlecht gewesen, hätte ich den Test nicht durchgeführt. Ich werde das Objektiv wieder verkaufen und stattdessen ein 19 mm-Objektiv von Sigma nehmen. Vielleicht teste ich es und veröffentliche den Test (Kein Test, da zufriedenstellend, siehe Galerie 30.08.2013).

Elmar Baumann, 24.08.2013.

Letzte Bearbeitung: 25.05.2015.