Sie sind hier: Verschiedenes Tests Nikon D300: Rauschreduzierung bei Langzeitbelichtung

Tests

Nikon D300: Rauschreduzierung bei Langzeitbelichtung

Ich wollte feststellen, ob die Rauschreduzierung der Nikon D300 die RAW-Daten verändert und es sich somit lohnt, diese einzuschalten (Ich fotografiere nur im RAW-Format). Die D300 wendet die Rauschreduzierung an bei Belichtungszeiten länger als 8 Sekunden, falls sie eingeschaltet ist.

Abbildung: Nikon D300.

Vorgehen

Ich stellte ISO 200 ein, (manuell) 20 Sekunden und Blende 22, fotografierte ein Bild mit, eines ohne Rauschreduzierung. Die RAW-Dateien konvertierte ich in 16 Bit-TIFF-Dateien mit Adobe Photoshop Lightroom 1.3.1 und Nikon Capture NX 1.3 ohne in diesen Programmen irgend etwas einzustellen. Von Capture NX erwartete ich, dass es die Eigenheiten der D300 berücksichtige, von Lightroom das Gegenteil.

Testbilder

Unten ist ein Tisch meines Arbeitszimmer verkleinert abgebildet (Die Verzeichnung gefiel mir besser als eine "getreuere" Darstellung). Das weiße Rechteck am linken Bildrand umrahmt den Ausschnitt, der weiter unten mehrmals zu 100% abgebildet ist (1 Bildpixel ist 1 Bildschirmpixel). Es ist eine ziemlich dunkle Stelle, die ich stark aufhellte, da ansonsten praktisch kein Rauschen zu erkennen wäre.

Verkleinertes Testfoto.

Abbildung unten: Die oberen drei Bilder konvertierte ich mit Lightroom, die unteren zwei mit Capture NX. Das erste Bild in jeder waagrechten Reihe entstand ohne, das zweite mit eingeschalteter Rauschreduzierung. Das dritte Bild in der ersten Reihe ist das vorherige stärker geschärft und mit höherem Kontrast.

Abbildung: Bildausschnitte 100% stark aufgehellt. Die Erklärung steht oben.

Lightroom liefert rauschärmere Bilder. Die von Capture NX sind auffällig verrauscht. Sie sind stärker geschärft (Kameravorgabe 3 = normal) als die von Lightroom (dort Wert 25) und kontrastreicher. Ich schärfte das rauschreduzierte Lightroom-Bild erneut in Photoshop und verstärkte den Kontrast mit der Gradationskurve. Es ist anschließend noch rauschärmer als beide von Capture NX.

Ich finde, die Unterschiede mit und ohne Rauschreduzierung sind minimal oder es gibt keine. Das Speichern eines Bilds bei Rauschreduzierung dauert lange. Ich stoppte die Zeit nicht, im Nachhinein schätze ich sie auf etwa ½ Minute.

Fazit

Mit der Nikon D300 fotografiere ich zukünftig ohne Rauschreduzierung bei Langzeitbelichtungen, diese liefert im RAW-Modus keine sichtbar besseren Ergebnisse und das Speichern dauert viele Sekunden statt weniger als eine. Mich störendes Sensorrauschen entferne ich mit einer Software (Noise Ninja). Die RAW-Dateien konvertiere ich weiterhin mit Lightroom, es liefert rauschärmere Bilder.

Elmar Baumann, 18.01.2008.