Bilder katalogisieren mit dem Computer
Hier steht, wie ich mit dem Computer systematisch (nach einem Plan) Bilder archiviere.
Stichwörter
Die Namen fotografierter Menschen sind Stichwörter. Jeder, der auf dem Bild gut zu erkennen ist, erhält ein Stichwort in der Form Vorname Nachname
, zum Beispiel Peter Huber
.
Ich nehme nicht auf, in welcher Beziehung jemand zu mir steht. Dass die Abgebildeten mein Onkel sind oder meine Nichte und wie beide heißen, weiß ich auch so. Ich bin unter "Elmar Baumann" zu finden, nicht unter "Ich", mein Onkel unter "Walter Baumann", nicht unter "Onkel Walter".
Jede Kategorie ist ein Stichwort. Stichwörter schreibe ich in der Einzahl und damit auch die Kategorie, die sonst im Plural steht. Die Kategorie Bäume
hat das Stichwort Baum
, auch wenn drei Bäume auf dem Bild zu sehen sind oder ein Wald.
Umfang, Genauigkeit
Was mich interessiert, katalogisiere ich genauer. Für Landschaftsbilder gebe ich mehr Stichwörter ein als für Fahrzeugbilder.
Fünf Stichwörter beschreiben ein Bild genauer als eines oder zwei. Wieviele ich eingebe, hängt ab davon, ob ich es später unter einem bestimmten Stichwort suchen werde. Nicht jedes Foto, auf dem ein Baum zu sehen ist, erhält das Stichwort "Baum". Nur Objekte, die eine Rolle auf dem Bild spielen, erhalten Stichwörter.
Effizient eingeben
Ich verstehe unter effizient, den größtmöglichen Erfolg mit den gegebenen Mitteln. Erfolg ist für mich, so wenig Zeit wie möglich zu verbrauchen und trotzdem so viel zu katalogisieren, dass ich ein "brauchbares" Bildarchiv habe. Ist das Bildarchiv nutzlos, ist jede investierte Sekunde Zeitverschwendung. Arbeite ich langsamer als notwendig, vergeude ich Zeit. Statt ein Buch oder die Sonne zu genießen, sitze ich am Computer und wiederhole, was nicht sein muss, zum Beispiel indem ich zweimal hintereinander das gleiche Stichwort eingebe.
Effizienz erreiche ich so:
- Auf die gleiche Art eingeben
- Gleiche Eingaben auf mehrere Bilder gleichzeitig anwenden
- Eingabehilfen des Programms nutzen
Auf die gleiche Art eingeben
Warum ich gleich eingebe:
- Ich vergesse nichts. Erst kommt A, es folgt B und so weiter. Bin ich bei C, habe ich A und B sicher erledigt und muss noch D und E erledigen. Ist E erledigt, bin ich sicher fertig.
- Was ich wiederholt ausübe, "schleift sich ein", ich schaffe es jedes Mal schneller — die ersparte Zeit genieße ich
- Gleiche Arbeitsabläufe lassen sich automatisieren, zum Beispiel mit einer Makroaufzeichnung
Ich gebe in der gleichen Reihenfolge ein:
- Personen auf dem Bild
- Ort
- ...
- Schlüsselwörter für alle Bilder
- Schlüsselwörter für mehrere Bilder
- Schlüsselwörter für Einzelbilder
Gleiche Eingaben auf mehrere Bilder gleichzeitig anwenden
Es wäre eine Zeitvergeudung, brächte ich aus dem Urlaub 300 Bilder mit und gäbe für jedes Bild einzeln das Reiseziel ein. Ich wähle alle Bilder mit gleichem Reiseziel aus, gebe es einmal ein und drücke die Enter-Taste. Das Programm ordnet allen ausgewählten Bildern das Reiseziel auf einmal zu.
Eingabehilfen des Programms nutzen
Ich schlage die Tastaturkürzel (Keyboard Shortcuts
) in der Programmhilfe nach. Häufig stehen sie hinter einem Menü-Eintrag oder werden angezeigt ("Tooltip"), wenn der Mauszeiger länger auf ein Werkzeug in der Werkzeugleiste deutet. So habe ich oft etwas erledigt, bevor der Mausbenutzer die Maus ergreift, damit ein Menü ansteuert, klickt, einen Menübefehl anfährt und wieder klickt.
Ich will weder auf die Maus noch auf die Tastatur verzichten, sondern frage, welche Kombination aus Tastatur- und Mausbefehlen eignet sich im Augenblick, etwas am schnellsten zu erreichen. Habe ich die Maus in der Hand, ist es vielleicht schneller, einen Befehl mit der Maus auszuführen als über ein Tastaturkürzel — das hängt ab vom Befehl. Tippe ich etwas ein, ist das Tastaturkürzel schneller.
Sinnvoll ist ein Autocomplete: Ich tippe die ersten Buchstaben eines Worts und das Programm ergänzt den Rest sinnvoll aufgrund der bisher eingegebenen Stichwörter. Stimmt die Ergänzung, drücke ich die Enter-Taste und das ganze Wort ist geschrieben. Stimmt die Ergänzung nicht, gebe ich so viele weitere Buchstaben ein, bis sie stimmt oder "blättere" durch eine Liste möglicher Ergänzungen. Damit stelle ich sicher, dass ich das gleiche Wort nicht zwei mal verschieden schreibe und die Stichwörter sind konsistent vergeben.
Schreibtechnik
Ich tippe mit dem 10-Finger-System und schreibe damit schnell. Tippt man viel, lohnt es, sich einmal Zeit zu nehmen zum Erlernen.
Metadaten außerhalb eines Programms speichern
Sind die Bild-Metadaten – Stichwörter, Datum etc. – nur in einer (einzigen) Bilddatenbank, hat das Nachteile:
- Ich kann nur mit einem bestimmten Programm Bilder finden
- Werden die Bilder nicht durch das Programm umbenannt oder in ein anderes Verzeichnis verschoben, findet sie das Programm sie nicht mehr
- Wird die Datenbank beschädigt oder geht verloren, war meine Arbeit (bis zur letzten Datensicherung) vergeblich
- Wird das Programm nicht mehr weiterentwickelt, kann ich es später nicht mehr benutzen. Das passierte mir mit einem DOS-Programm, das direkt auf das BIOS zugriff. Mein erster Bildkatalog ist so vollständig unbrauchbar geworden, da das Programm die Daten nicht exportieren konnte und die Drucker-Ausgabe nicht in eine Datei umgeleitet werden konnte.
- Ich kann zukünftig nur sinnvoll ein anderes Programm benutzen, sofern es die Daten des bisherigen leicht importieren kann
Bis Mitte 2008 speicherte ich die Daten zusätzlich direkt im Bild gemäß des IPTC-NAA-Standards, seitdem in XMP-Filialdateien: XML-Textdateien mit dem gleichen Namen wie das Bild, nur die Endung heißt xmp
. Beide Formate sind standardisiert. So können alle guten Archivprogramme die Bilder ohne Arbeit meinerseits katalogisieren, die Stichwörter und andere Daten übernehmen. Ein Bildarchivprogramm, das diese Daten nicht automatisch übernimmt, kommt nicht infrage für mich.
, 19.12.1999.
Letzte Bearbeitung: 16.11.2008.
Siehe auch:
- Bilder katalogisieren (Digitaler Workflow)