Das gleiche mehrfach sichern
Das gleiche sollte mehrfach gespeichert werden, da digitale Medien leicht verloren gehen, empfindlich sind und von geringer Lebensdauer. Sind die Originaldaten beschädigt und auch das erste Backup, können Sie diese aus einem zweiten Backup wiederherstellen.
Speicherkarte
Zuerst schreibt die Digitalkamera Bilder auf eine Speicherkarte. Diese ist klein und deshalb leicht verlegt oder verloren. Im Artikel Vorsorgen für den Fall des Verlusts einer Speicherkarte trug ich nach:
Während meines Urlaubs 2008 fiel eine Speicherkarte aus meiner Jackentasche, ohne dass ich dies bemerkte. Eine Frau hob die Karte auf und las laut meine E-Mail-Adresse von ihr ab. Das hörte ich und erhielt so wieder meine Speicherkarte.
Mit weniger Glück wäre die Speicherkarte verloren. Ich kopierte die Bilder vorher auf meinen mobilen Datenspeicher und hätte sie so nicht verloren.
Auf Reisen
- Am Abend kopiere ich die Bild-Dateien der Speicherkarte auf einen mobilen Datenspeicher (Bis dahin bedeutet der Verlust der Speicherkarte den Verlust der Bilder darauf)
- Die Bilder auf der Speicherkarte lösche ich nicht, sondern ich nehme mehrere Speicherkarten größerer Kapazität mit
- Ich lagere den mobilen Datenspeicher an einem anderen Ort als die Speicherkarten
Mehrere Backup-Medien
Folgende Strategie erscheint mir einigermaßen praktikabel:
- Die Daten (Bilder) auf der "Arbeitsfestplatte" werden automatisch gesichert auf ein direkt mit dem Computer verbundenes Backup-Medium. Der wichtigste Vorteil ist, dass dies verhältnismäßig schnell geht. Folgendes erhöht die Geschwindigkeit und Ausfallsicherheit des Backup-Mediums:
- Eine schnelle Anbindung. Was heute schnell bedeutet, kann morgen schon langsam sein. Aktuell (2020) ist das der USB 4-Standard mit 40 Gbit/s.
- SSD-Speicher sind schneller als Festplatten. Die Preise sind stark gefallen, sodass auch 1 TB- oder 2 TB-SSDs nicht mehr extrem teuer sind. Festplatten sind immer noch günstiger.
- Ein RAID (Redundant Array of Inexpensive Disks) kann die Schreibgeschwindigkeit erhöhen und/oder durch mehrfaches Schreiben der gleichen Daten die Ausfallsicherheit
- Die Daten werden auf ein weiteres Backup-Medium gesichert. Dies ist im Idealfall in einem anderen Gebäude, an einem anderen Ort, beispielsweise in der Wohnung eines Freunds. Andernfalls könnten durch Brand- und Wasserschäden oder Diebstahl Originale und Backups verloren gehen, das heißt alles. Im einfacheren Fall ist das zweite Backup ein NAS (Network-attached storage) im eigenen Haus – im Prinzip ein Gehäuse mit Festplatten und einem Netzwerkcomputer. Daten, die an andere zur Aufbewahrung weitergegeben werden, sollten verschlüsselt sein, siehe unten.
- Die Sicherung ist ein Spiegel der Daten: Neues und Geändertes wird gesichert, Gelöschtes gelöscht. So hält sich die zu sichernde Datenmenge in Grenzen.
Es gibt im Internet sogenannte Clouds. Das sind im Prinzip Server (Computer), die Daten auf Festplatten speichern. Durch Software sind die Daten "komfortabel" auf verschiedenen Computern (Desktop-PC, Notebook, Tablet) verfügbar. Das zeitaufwändige und fehleranfällige Hin- und Herkopieren (Synchronisieren) entfällt. Folgende Gründe sprechen gegen eine Cloud: Für große Datenmengen, wie sie bei RAW-Fotos und 16 Bit-TIFFs anfallen, ist die Geschwindigkeit der Internetanbindung zu gering. Außerdem können die Kosten für mehrere Terabytes Cloud-Speicherplatz recht hoch sein und die Sicherheit ist fragwürdig: Stellt der Anbieter den Dienst ein oder unterlaufen diesem Fehler, können die Daten über Nacht verloren sein (beides bereits geschehen). Als zusätzliches Backup ist eine Cloud geeignet, falls die Nachteile in Kauf genommen werden können. Daten, die in eine Cloud gelangen, sollten vorher verschlüsselt werden.
Festplatten, die ich einem Freund außer Haus zum Aufbewahren gebe, verschlüssele ich. Hierzu benutze ich VeraCrypt.
Die Kapazität – wieviele Daten auf ein Medium gespeichert werden können – erhöht sich im Laufe der Zeit. Aktuell (2020) sind Festplatten um 10 Terabytes nicht selten. Das ist weit mehr, als ich benötige. Für größere Datenmengen gibt es Gehäuse mit mehreren Festplatten. Eine (mitgelieferte) Software sorgt dafür, dass die Daten automatisch auf diese verteilt werden. Die Festplatten lassen sich von Hand austauschen, beispielsweise für ein weiteres Backup, das in einem anderen Gebäude gelagert ist.
Meine Praxis
- Nach dem Fotografieren kopiere ich alle Bilder von der Kamera-Speicherkarte auf die Festplatte des Computers
- Die Bilder werden täglich automatisch von der Festplatte auf eine weitere externe Festplatte gesichert
- Anschließend lösche ich die Bilder von der Kamera-Speicherkarte
- In größeren Zeitabständen sichere ich die Daten zusätzlich auf eine verschlüsselte Festplatte, die ich einem Freund zur Aufbewahrung gebe. Hier lässt sich mit zwei Festplatten im regelmäßigen Tausch arbeiten.
Ausführlicher beschrieb ich das im Artikel Computerdateien sichern.
, 26.11.2008.
Letzte Bearbeitung: 01.02.2020.