4.8 Lagerung und Haltbarkeit von Filmen
Die Farbstoffe von Farbbildern und Farbfilmen bleichen mit der Zeit aus. Sie werden blasser und farbstichig. Schwarzweißfilme sind lange haltbar, wenn sie sachgemäß entwickelt wurden. Ältere Farbmaterialien hatten nach 20 bis 25 Jahren einen deutlichen Farbstich. Heute sind sie bei richtiger Lagerung nach Angaben der Hersteller 50 bis 100 Jahre haltbar ohne erkennbar Qualität zu verlieren.
Auf der Filmverpackung ist ein Datum aufgedruckt, bis zu dem der Film unbelichtet einwandfrei ist. Er darf nicht wärmer gelagert werden als angegeben, meist um 20° C. Je wärmer er gelagert wird, desto schneller verliert der Film seine garantierten Eigenschaften. In Tropengebieten kann man Filme in Handtücher einwickeln oder in Kühltaschen aufbewahren.
Am längsten halten Filme bei niedrigen Temperaturen. Lagern sie im Kühlschrank oder in der Kühltruhe, haben sie noch lange nach dem Garantiedatum gute Qualität und zwar um so länger, je niedriger die Temperatur ist. Nach einer Kaltlagerung sollten die Filme so lange in ihrer wasserdichten Verpackung im Zimmer stehen, bis sie Zimmertemperatur haben (eine oder mehrere Stunden), sonst beschlagen sie mit Kondenswasser.
Fotografierte man einige Bilder (der Film ist belichtet), sollte der Film möglichst bald entwickelt werden, spätestens nach 4 Wochen, das latente Bild hält wesentlich kürzer als ein unbelichteter Film.
Bei zu langer Lagerung verringert sich die Lichtempfindlichkeit, die Bilder sind unterbelichtet, zu dunkel und eventuell farbstichig, da die einzelnen Farbschichten unterschiedlich auf die lange Lagerung reagieren.
Feuchtigkeit verkürzt die Haltbarkeit von Filmen. Originalverpackte Filme sind gegen Feuchtigkeit geschützt. Ist der Film in der Kamera, sollte man sie vor allem in Gegenden mit hoher Luftfeuchtigkeit (zum Beispiel Tropen) gut schützen. Am besten wird sie in einem wasserdichten Fotokoffer oder Kunststoffbeutel verstaut und ein feuchtigkeitsentziehendes Mittel wie Silikagel beigelegt.
Ist Silikagel nach einiger Zeit feucht, erhitzt man es auf 150-200° C im Backofen, je nach Menge für 1/2 bis 3 Stunden und kühlt es ab in einem dicht schließenden Metallbehälter.
Filme sollten lichtdicht gelagert werden bei einer relativen Luftfeuchtigkeit um 40 %. Die relative Luftfeuchtigkeit kann durch ein Hygrometer ermittelt werden. Preiswerter sind Feuchtigkeits-Indikatorstreifen. Während der Langzeitlagerung sollte kein Silikagel beigelegt werden.
Schädigende Gase verkürzen die Lebensdauer der Filme. Sie können austreten aus imprägnierten Hölzern, Lacken, Desinfektions- und Reinigungsmitteln, Kosmetikprodukten und Schädlingsbekämpfungsmitteln.
Licht bleicht die Farbstoffe des Films aus. Dias sollten nicht länger als etwa 60 Sekunden projiziert werden, zumal Diaprojektoren die Luft erhitzen. In glaslosen Rahmen sind Dias länger haltbar.
Sind Filme von Pilzen oder Bakterien befallen, lassen sich die entstandenen Schäden nicht mehr beheben. Man kann die weitere Ausbreitung stoppen. Dazu wird der Film in einer Lösung von 1 g 2-Phenylphenol-Natrium in einem Liter Wasser drei Minuten gebadet. Anschließend wird er 3-5 Sekunden mit Wasser abgespült und vor der Lufttrocknung in ein Netzmittelbad getaucht.
Zusammenfassend kann man sagen, Filme sollten kühl, chemisch neutral, dunkel und bei geringer Luftfeuchtigkeit um 40 % aufbewahrt werden.
, Januar 1996.
Letzte Bearbeitung: Dezember 2005.