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4.1 Schwarzweißfilme

4.1.4 Körnigkeit

Die Körnigkeit ist im Gegensatz zum Korn eine subjektive Empfindung. Sie entsteht beim Betrachten homogener Flächen (Flächen gleicher Helligkeit) des Papierbilds oder Dias. Die Körnigkeit äußert sich als Ungleichmäßigkeit, "Zerrissenheit" von Bildflächen. Sie wächst mit stärkerer Vergrößerung und ist am deutlichsten bei mittelhellen Bildstellen.

Abbildung 4.3:Negativkorn. 1 zeigt das Positiv des Kleinbildnegativs in 2. 3 ist die 40-fache Vergrößerung, die im Ausschnitt den Giebel des Hauses links außen zeigt. Die Körnigkeit ist hier zu erkennen. In 4 sind die Giebelfenster 100-fach vergrößert. 5,6 und 7 zeigen in 400-facher Vergrößerung eine dünnere, mittlere und dichtere Negativstelle. Es sind die durchsichtigen Lücken zwischen den Körnern zu sehen. Dieses Lückenmuster verursacht den Eindruck der Körnigkeit.

Wer ein Negativ oder Dia unter dem Mikroskop betrachtet, kann die Ursache der Körnigkeit feststellen: Unterschiedlich helle Flächen werden durch eine verschiedene Anzahl von Körnern gebildet. Es entsteht "Hell-Dunkel-Lückenmuster". Es setzt sich aus undurchsichtigen, mit Silberkörnern bedeckten und durchsichtigen, unbedeckten Stellen zusammen. Die Körnigkeit entsteht nicht durch die Silberkörner (alleine), sondern durch unbedeckte, durchsichtige, lochförmige Filmstellen.

Bei mittelhellen Negativstellen hat das Lückenmuster die meisten Löcher (durchsichtige Stellen), so dass dort der stärkste Körnigkeitseindruck entsteht. An hellen Negativstellen sind nur wenige Körner und somit wenige Korn-Nicht-Korn-Stellen vorhanden. Bei dunklen Negativstellen sitzen die Körner so dicht, dass Lücken nur winzig oder gar nicht vorhanden sind.

Die Mikroskopaufnahmen in Abbildung 4.3 zeigen ein Schwarzweißnegativ in 40-facher, 100-facher und 400-facher Vergrößerung. Darauf sind die einzelnen Silberkörner und deren Verteilung zu erkennen. Je kleiner die Silberkörner sind, desto feinkörniger und schärfer ist ein Film.

Elmar Baumann, Januar 1996.

Letzte Bearbeitung: November 2005.