Über Energiesparlampen und LED-Lampen

Energiesparlampen (Kompaktleuchtstofflampen) und LED-Lampen verbrauchen weniger Strom als Glühlampen bei gleicher Helligkeit, nach meinem Empfinden ungefähr 1/10. Ich habe für einige Varianten trotzdem mehr bezahlt, ob das für alle zutrifft, weiß ich erst nach ein paar Jahren.

Energiesparlampen (Kompaktleuchtstofflampen)

Meine ersten Energiesparlampen waren nach weniger als 2 Jahren kaputt, die auf der Verpackung versprochenen 10.000 Stunden erreichten sie nicht annähernd. Ich las, dass nach Zersplittern der Lampe das Zimmer intensiv belüftet werden muss, ich die Scherben nicht berühren darf und mit den Scherben in Kontakt geratener Teppichboden auszutauschen sei, da andernfalls eine Quecksilbervergiftung drohe und dass für diese Aktionen Hand- und Atemschutz anzuraten ist. Nachdem ich erfuhr, dass das giftige Quecksilber auch im üblichen Gebrauch austreten kann, stieg ich um auf LED-Lampen.

LED-Lampen

Meine LED-Lampen sind bei gleichem Verbrauch heller als die Energiesparlampen. Außerdem soll sich ihre Haltbarkeit nicht verringern durch Ein- und Ausschalten (eine Lampe, die ich nicht ausschalte und die unnütz Licht abstrahlt, spart keinen Strom).

Auch hier wurde ich von einem Produkt enttäuscht: Nach nur 3 Wochen war es kaputt, große Teile der LEDs flackerten zuerst, dann fielen sie aus.

In den folgenden Abbildungen sind die zwei Lampen zu sehen, die nach 3 Wochen kaputt waren bei täglich etwa einer Stunde Gebrauch. Die Maiskolbenform finde ich sehr gut, falls die Lampe nicht senkrecht nach unten hängt, sondern einer Wand oder Decke entlang verläuft. Meine herkömmlichen LED-Lampen strahlen das Licht kegelförmig in eine Richtung ab und beleuchten bei „Parallelmontage“ hauptsächlich die gegenüberliegende Wand oben statt den Bereich, in dem ich mich aufhalte. Das erste Bild zeigt eine funktionierende Lampe, das zweite den gleichen Bautyp mit mehr Watt, bei dem viele LEDs nicht mehr leuchten, auch die gleiche wie in der Abbildung funktionierende hielt nicht lange.

Maiskolben-LED-ok

Maiskolben-LED-defekt

Ich betrachte die Haltbarkeitsversprechen von 15.000 Stunden oder 15 bis 30 Jahren als unrealistisch und habe deshalb eine Liste erstellt, wann welche LED-Lampen wo eingesetzt wurden und wie lange sie hielten. In einigen Jahren – hoffentlich vielen – kann ich so mehr sagen. Was darin fehlt, ist die genaue Leuchtdauer in Stunden, diese wird ein Schätzwert sein.

Verbrauch

Ich ermittelte den Verbrauch meiner LEDs mit dem Voltcraft Energy Monitor 3000, zum Vergleich habe ich auch herkömmliche 40 Watt- und 60 Watt-Glühbirnen gemessen, alle sind für E27-Sockel und ausgelegt für 230 Volt Netzspannung:

Leuchte Angegebene Watt-Zahl Gemessene Watt-Zahl Prozentualer Mehrverbrauch
Osram LED Star Classic A 40, Warm White 8 W 470 lm 8 Watt 9,5 Watt 18,8 %
Osram LED Star Classic A 40, Warm White 7 W 7 Watt 8,1 Watt 15,7 %
Double M LED 5 W 540 lm warm-weiss 108x Maiskolben 5 Watt 7,3 Watt 46,0 %
Double M LED 13 W 1300 lm warm-weiss 263x Maiskolben 13 Watt 13,4 Watt 3,1 %
Osram 60 Watt Glühlampe 60 Watt 62,6 Watt 4,3 %
Osram 40 Watt Glühlampe 40 Watt 43,1 Watt 7,8 %

Es fällt auf, dass die LEDs deutlich mehr verbrauchen als angegeben verglichen mit den Glühbirnen bis auf eine Ausnahme.

Folgende Kostenrechnung basiert entgegen der Messwerte auf der Korrektheit der Verbrauchsangaben der Lampenhersteller. Typischerweise habe ich 60 Watt Glühbirnen ersetzt durch 8 Watt LEDs. Diese kosteten mich etwa 25 Euro, eine 60 Watt Glühbirne kostete etwa 1 Euro. Ziehe ich die 8 Watt Verbrauch der LED-Lampe ab von den 60 Watt der Glühbirne und berechne die Kilowattstunde mit 21 Cent – wann hat sich der Kaufpreis amortisiert? Für 24 Euro erhalte ich gut 114 kWh (24 € : 0,21 €/kWh). 52 Watt (Mehrverbrauch der 60 Watt-Glühbirne gegenüber der 8 Watt-LED) leuchten somit gut 2.192 Stunden (114.000 Wh : 52 W), wobei die Glühbirne höchstens 1 mal ausgewechselt werden muss, d.h., 1 Euro weitere Kosten fallen an. Bei 1 Stunde täglichen Gebrauchs hat sich die LED nach ungefähr 6 Jahren amortisiert (2.192 : 365). Ich bin gespannt, wie lange die bis jetzt längerlebigen Osram-Lampen halten und wie lange die ausgetauschten Double M.

Fazit

Herkömmliche Energiesparlampen gehörten verboten, da sie giftig sind, im schlimmsten Fall erzeugen sie frühzeitigen Krebs. Das giftige Quecksilber ist auch in der Entsorgung ein Problem.

Prinzipiell sind LED-Lampen vernünftig: Sie sondern kein Gift ab, so weit ich weiß, verbrauchen weniger Energie als Glühlampen und halten länger. Ob lange Haltbarkeit die Regel ist, wird die Praxis zeigen, ich glaube eher nicht, da die Unternehmen möglichst viel verkaufen wollen und je länger eine Lampe hält, desto seltener wird eine neue gekauft („Geplante Obsoleszenz“).

Bestandteile, Herstellungs- und Entsorgungskosten der Energiespar- und LED-Lampen belasten die Umwelt deutlich mehr als Glühbirnen. Ob der geringere Stromverbrauch dies ausgleicht, dürfen Wissenschaftler ausrechnen. Ich bezweifle dies, da beispielsweise während der Hauptnutzungszeit – nachts – das Netz ohnehin mit viel ungenutztem Strom gespeist wird.

Meine Kosten waren um ein Vielfaches höher als die bei Glühbirnen-Benutzung, da die teuren Energiesparlampen nach 2 Jahren kaputt gingen, eine Amortisation aber länger dauert.

Ein Teil der LEDs waren noch viel teurer, da die ersten nach 3 Wochen ausfielen, über die noch funktionierenden schreibe ich hoffentlich erst in ein paar Jahren. Halten sie weniger lang als 6 Jahre, sind sie ein finanzieller Verlust.

Beide Lampentypen sind in der Produktion und Entsorgung umweltschädlicher. Erreichen sie nicht die – nach meinen Erfahrungen eher suggerierte – Lebensdauer von 10.000 Stunden oder 15 Jahren, können sie auch finanziell belasten.

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