Prüfliste für kommerzielle Websites

Dieser Text ist gedacht für Geschäftsleute, die Geld verdienen wollen durch Verkaufen von Artikeln über einen Website. Sie können ihren (bereits) vorhanden Site danach überprüfen oder Bedingungen formulieren für die Ersteller eines (neuen) Sites. Nach häufigem Ärger, der mir Zeit kostete und Händlern das Geschäft, hier eine Liste mit Eigenschaften, die nach meiner Ansicht einzuhalten sind (der weltweit seit langem erfolgreichste und vermutlich bei weitem umsatzstärkste Händler auf diesem Gebiet erfüllt diese Bedingungen praktisch seit Bestehen, ich glaube, andernfalls wäre er weniger erfolgreich):

  • Testen: Sämtliche Skripte im Browser deaktivieren, z.B. mit dem Firefox-Add-on NoScript. Alles hat danach tadellos zu funktionieren, insbesondere die Suche nach und Anzeige der Artikel sowie die Geschäftsabwicklung. Manche Websites werden ohne JavaScript oder Flash nicht (einmal) angezeigt oder es fehlen wichtige Bestandteile wie die Anzeige der verfügbaren Produktgruppen („Produktmenü“). Da JavaScript und Flash (sowie Plugins generell) in der Vergangenheit häufig Viren und Trojaner installierten und stets dieses Risiko bergen, deaktivieren sicherheitsbewusste Anwender beide, z.B. durch oben genanntes Add-on und geben sie später auf Vetrauensbasis für einzelne Sites frei. Insbesondere ist beim Bezahlen darauf zu achten: Vertraue ich Websites, gebe ich diese frei über NoScript (JavaScript darf dort ausgeführt werden). Beim Bezahlen wird häufig auf einen Bezahldienst weitergeleitet, der (noch) nicht freigegeben ist und die Bezahlung versagt. JavaScript ist in Ordnung, falls es dem Interessenten/Käufer vieles erleichtert. Es sollte (jedoch) auf keinen Fall Voraussetzung für das Funktionieren eines Geschäftsablaufs sein. Auf Flash-Sites würde ich komplett verzichten, alleine aus diesen zwei Gründen: 1. Inhalte werden nicht von allen Suchmaschinen erfasst. 2. Flash-Sites sind in der Regel eine Zumutung, da die gewohnte Bedienung nicht mehr funktioniert, z.B. die Bild-nach-unten-Taste oder das automatische Suchen von Text beim Eintippen oder das Vergrößern zu kleiner Schrift oder die automatische Vervollständigung der Eingaben oder … (kurz: In den meisten Fällen hinterlassen Flash-Sites bei den Benutzern einen schlechten Eindruck, sie sind besseres gewohnt). Für Produktvideos ist es ok, aber nicht unbedingt erforderlich: Es gibt andere Videoformate, die Web-Browser anzeigen können.
  • Das Layout sollte so gestaltet sein, dass ein Vergrößern der Schrift dieses nicht „auseinanderreißt“. Im schlimmen Fällen sieht eine Seite dann aus wie eine Müllhalde, in der niemand Lust hat, mühevoll Dinge zu finden: Der Hauptinhalt ist nach unten gerutscht außerhalb der Sichtbarkeit, Produktgruppen werden nicht mehr angezeigt (da in DIVs fester Größe gepackt mit der Option, alles unsichtbar zu machen, was nicht hineinpasst) etc. Insbesondere sollte auf ein Verkleinern der im Browser voreingestellten Schriftgröße verzichtet werden – leider ist dies üblich. Aus diesem Grund installieren einige in ihren Web-Browsern Add-ons wie NoSquint, das eine größere Schriftart als Standard setzt und sich für jeden besuchten Site die Schriftgröße merkt, die der Benutzer (natürlich) so einstellt, dass er Texte an seinem Rechner gut lesen kann.
  • Das Suchen-Feld sollte rechts oben sein und ausreichend groß, Text anzuzeigen, nach dem voraussichtlich gesucht wird und nicht nur z.B. 10 Zeichen (auch sollte hier die HTML-Vorgabe benutzt werden, die die Größe an die tatsächlich benutzte Schrift anpasst und nicht ein fixer Wert). Im Suchen-Feld sollte kein Text stehen (häufig steht darin: „Hier Text zum Suchen eingeben“), der nur bei aktiviertem JavaScript gelöscht wird, sobald der Fokus auf dieses Feld gesetzt wird: Erfahrene Benutzer ärgern sich, diesen jedesmal von Hand löschen zu müssen und unerfahrene finden nichts, da dieser Text dann Teil des Suchbegriffs wird. Es reicht, (direkt rechts) neben das Eingabefeld eine Schaltfläche mit der Aufschrift „Suchen“ zu platzieren.
  • Die Suche sollte gut sein (mit UND-Verknüpfungen suchen, erwartete Tippfehler und Synonyme berücksichtigen) und alleine mit den Eingaben zurechtkommen, d.h., keine weiteren Angaben erwarten, die durch andere GUI-Elemente eingestellt werden. Ich kenne eine Suche, bei der der Markenname extra aus einer Liste ausgewählt werden muss. Gibt man die Marke ins Suchen-Feld ein, findet die Suche nichts. Findet eine Suche etwas nicht, kommt vermutlich kein Geschäft zustande, da nicht jeder bereit ist, zeitaufwändiger mehrere Seiten aufzurufen (z.B. eine für die Produktoberkategorie, weitere für Unterkategorien).
  • Die Gebrauchstauglichkeit (Usability) sollte gut sein. Häufig muss ich viel zu häufig neue Seiten aufrufen, um Informationen zu finden oder ein Geschäft abzuwickeln. Fehlerseiten (z.B. vergessene Angaben) sind meistens so gestaltet, dass ich erst suchen muss, was ich nun zu korrigieren habe.
  • Ablenkungen von dem, was man tun will, wie Animationen (bewegte Bilder) und sich plötzlich öffnende Fensterchen (Popups) und im schlimmsten Fall Überlagerungen des Inhalts sind bei vielen äußerst unbeliebt. Popups werden (sogar) durch den Internet Explorer verhindert. Auf Aktionen kann auch unaufdringlich (wirkungsvoller) hingewiesen werden.
  • Eine Information über die Zahlungsmöglichkeiten und Versandkosten hat ohne lange Suche auf jeder Seite zu erscheinen (über einen Link, der im Idealfall z.B. „Zahlung und Lieferung“ heißt, notfalls kann dies untergebracht werden auf der Seite des Links „AGB“).

Die Liste wird vermutlich noch ergänzt.

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