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Sucherkameras: Entfernungseinstellung

Sucherkameras: Entfernungseinstellung, Mischbildentfernungsmesser

Der Mischbildentfernungsmesser spiegelt in den Sucher ein zweites Bild vom Motiv, das mit dem Sucherbild in Deckung gebracht wird, so ist die Entfernung richtig eingestellt.

Die folgenden zwei Fotos zeigen von oben die Sucherkamera Revue 400 SE. Beim ersten ist das Objektiv abgebildet. Links im roten Oval ist der Hebel, mit dem die Entfernung verstellt wird (von 0,9 m bis ∞ im rechten Oval). Das zweite Foto zeigt den Sucher bei geöffnetem Gehäuse. Gelb eingemalt sind zwei Lichtstrahlen: Der erste (1) ist Teil des Sucherbilds, der zweite (2) des Entfernungsmessers. Er geht rechts durch eine kleine Öffnung, trifft auf einen Spiegel, der ihn auf den linken Spiegel reflektiert, welcher ihn zum Auge umleitet. Der linke Spiegel im Sucher ist teildurchlässig, das Motiv wird durch ihn betrachtet. Der rechte Spiegel ist mit der Entfernungseinstellung gekoppelt. Wird die Entfernung mit dem Hebel verstellt, dreht sich der rechte Spiegel und projiziert das kleine Bild verschoben auf den linken teildurchlässigen Spiegel.

Abbildung: Mischbildentfernungsmesser. Erklärung siehe oben und unten.

Das Entfernung wird so lange verstellt, bis beide Bilder deckungsgleich sind. Das dritte Bild der oberen Abbildung verdeutlicht das: Der Sucher bildet ein rechteckiges Objekt ab. Der Entfernungsmesser spiegelt einen Teil des Objekts in den Sucher, das Entfernungsmesserbild ist goldgelb. Ist die Entfernung falsch eingestellt, decken sich die Objektbilder nicht. Wird der Entfernungsring des Objektivs richtig gedreht, wandert das Entfernungsmesserbild in Richtung des Sucherbilds (mittleres Bild in der dritten Abbildung oben). Sind die Bilder deckungsgleich, ist die Entfernung richtig eingestellt.

Im Prinzip funktioniert der Entfernungsmesser nach geometrischen Beziehungen im Dreieck: Die Basis ist die Entfernung zwischen beiden Spiegeln, dem teildurchlässigen im Sucher und dem, der das Entfernungsmesserbild darauf spiegelt. Außer der Basislänge sind die Winkel an der Basis durch die Spiegelstellungen bekannt und damit die Längen der anderen Dreieckseiten – die Entfernungen vom Motiv zum Sucher und Entfernungsmesser. Bei geringen Entfernungen ist es möglich, dass der Entfernungsmesser etwas anderes sieht als das Objektiv.

Elmar Baumann, 29.10.2005