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Linsenfehler (Abbildungsfehler)

Linsenfehler, Chromatische Aberration

Die chromatische Aberration ist ein Farbfehler. Die wichtigsten Lichtfarben für die Fotografie sind Blau, Grün und Rot. Treffen sie gleichzeitig zusammen auf eine Sehzelle im Auge, erscheinen uns diese Farben weiß. Weißes Licht hat viele Frequenzen, die einzeln blau, grün und rot erscheinen. Trifft ein weißer Lichtstrahl auf eine Linse, werden die unterschiedlich schnellen Lichstrahlen verschieden stark abgebremst durch das Glas und somit verschieden gebrochen: Blau wird stärker gebrochen als Grün, dies stärker als Rot. Vom Gegenstandspunkt entsteht kein Bildpunkt, sondern ein Scheibchen mit Farbrändern. Die chromatische Aberration ist gut zu sehen als Farbsaum entlang Kanten.

Abbildung: Chromatische Aberration. Verschiedenfarbige Anteile eines Lichtstrahls werden unterschiedlich stark gebrochen.

Lange Brennweiten sind stärker betroffen von der chromatischen Aberration. Korrigierte Objektive mit fast keiner chromatischen Aberration werden apochromatisch bezeichnet und haben Abkürzungen im Namen wie zum Beispiel APO (Apochromat). Objektive, die für zwei Farben keine chromatische Aberration haben, heißen Achromaten.

Abbildung: Chromatische Aberration in einem Foto. Die Blütenblattränder der kleinen weißen Blume am Bildrand haben blaue und grüne Farbsäume. Das Bild wurde mit einem starken Weitwinkelobjektiv fotografiert. Ein RAW-Konverter kann die chromatische Aberration korrigieren.

Abbildung: Korrektur der chromatischen Aberration mit Lightroom. Im RAW-Konverter Adobe Photoshop Lightroom korrigierte ich die chromatische Aberration des vorherigen Bilds.

Elmar Baumann, 24.06.2005