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Fotolexikon Buchstabe B

Beugung [Fotolexikon]

Bei der Beugung wird Licht an einem Hinderns abgelenkt. Trifft es auf die Blendenkante, den Blendenrand, im Objektiv, wird es nicht zum (gleichen) Bildpunkt gelenkt wie die Mittelpunktstrahlen. Aus dem kleinen Bildpunkt wird ein Kreis mit größerer Fläche ungleicher Helligkeitsverteilung. Die Folge ist Unschärfe im Bild.

Anhand von Testaufnahmen verschiedener Objektive habe ich als Faustregel ermittelt, dass die Beugung spätestens auftritt, wenn ich Blenden kleiner als 8 einstelle, beispielsweise 11 oder 16. In der Regel ist Blende 8 die kleinste Blende mit noch guter Allgemeinschärfe.

Das gilt bei Vollformat (Kleinbild) und bei großzügiger Auslegung noch für APS-C, siehe den Artikel "Sensorgrößen". Bei kleineren Sensoren, beispielsweise im Micro Four Thirds-Format, tritt die Beugung bei größeren Blenden auf, beispielsweise ab 8.

Abbildung: Beispielsbilder zur Beugung. Für diese Fotos benutzte ich mein Objektiv mit der kleinsten Blende (32), das Sigma APO MACRO 180mm F3.5EX. Die erste Abbildung zeigt das gesamte Bild und rot umrahmt den Ausschnitt, der in den folgenden Bildern zu 100 % dargestellt ist – ein Sensorpixel ist ein Bildpixel. Die Fläche des Ausschnitts misst im Original 17 mm × 13 mm. Die Bilder wurden nicht nachbearbeitet, insbesondere Schärfe und Kontrast nicht gesteigert. Das erste Ausschnittsbild fotografierte ich mit Blende 4, das zweite mit Blende 32. Dies ist aufgrund der Beugung deutlich unschärfer.

Elmar Baumann, 28.03.2006.

Letzte Bearbeitung: 31.05.2018.

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